Wird Website-Traffic in der AI-Welt aussterben?!
Die AI wird uns überrollen, Content Creating überflüssig machen und Websites sowieso…
AI (Artificial Intelligence), ChatGPT & Co. sind in aller Munde – aber nicht nur das. Ich vernehme hier und da eine gewisse Panik und Unruhe. Werden alle Webdesigner jetzt ihre Jobs verlieren? Werden Websites total überflüssig? Wozu noch Content machen, wenn sowieso niemand mehr auf meine Website klickt? Brauchst du überhaupt noch eine Website in Zeiten der AI?
Und genau darum geht es hier in diesem Artikel. Wird die AI uns überrollen und brauchen wir überhaupt noch eine Website in einer AI-Welt?
Ich sag - Stand Juni 2025 - ganz klar JA. Wir brauchen noch Websites und coolen Content.
Wir müssen nur ein bisschen umdenken. Warum, wieso, weshalb und vor allem wie, gibt’s hier. Ready? Dann los geht’s!
Inhaltsverzeichnis:
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Google AI-Overviews - Website-Traffic wird aussterben
Ich glaube seit Februar oder März 2025 hat Google die AI-Overview eingeführt. Ziemlich nice und praktisch, wenn man schnell und übersichtlich Infos googelt. Aber auch irgendwie doof, da man jetzt (rein theoretisch) nicht mehr auf die Suchergebnisse klicken muss und somit niemand mehr auf die Websites geht.
Denn Fakt ist, Google AI-Overviews haben echt Überhand genommen. Google scraped sich aus allen Websites die Infos zusammen, fasst alles ziemlich gut zusammen und schreibt einen eigenen Content-Beitrag.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei so einigen dafür gesorgt hat, dass der SEO-Traffic ziemlich in den Keller gegangen ist.
Und da kam leicht Panik auf.
Denn: kein SEO-Traffic, keine Besucher auf der Website, keine Chance mehr, meine Produkte und Dienstleistungen an die Leute zu bringen.
Aber ist das wirklich so?
Dazu habe ich letztens einen interessanten Post von Rand Fishkin gelesen. Das ist der Autor von dem Buch “Lost and Founder” - was ich übrigens auch wärmstens empfehlen kann - und der denkt über die ganze SEO-Sache ähnlich wie ich.
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Rand Fishkin hat nämlich die These, dass es zukünftig nicht mehr so darauf ankommen wird, den Traffic von Google auf die Website zu holen. Also ist Umdenken angesagt.
Früher (ha, ha…also eigentlich bis Frühjahr 2025) war es ja tatsächlich so, dass das goal number one war, durch SEO-optimierte Websites die Leute dazu zu bringen, auf deine Website zu klicken. Und natürlcih, dass sie länger dort verweilen und im besten Fall auch etwas kaufen.
Google ist nicht die einzige Plattform, um Traffic zu generieren
Denn wenn du mal die ersten “oh mein Gott, Website-Traffic wird sterben”-Gedanken beiseite schiebst, fällt dir bestimmt auf, dass dein Website-Traffic bestimmt nicht nur ausschließlich über Google kommt. Oder?
Ich bin mir sicher, dass der Traffic seit einigen Jahren auch schon von vielen anderen Orten auf deine Website kommt. Sei es YouTube, Instagram oder auch Pinterest (was bei mir überraschenderweise der Fall ist – ziemlich cool).
Das wird ja weiterhin so bleiben und zusätzlich kommt der Traffic dann jetzt auch über Gemini, ChatGPT, Perplexity und wie sie alle heißen.
Mein Konzept Anfahrtsweg - Website - Follow-Up
Falls du mich schon länger kennst, dann kennst du bestimmt mein Konzept: Anfahrtsweg - Website - Follow-Up. Das ist auch das Konzept, was wir unseren Kursteilnehmern vom Webdesigner Wunderland und Website mit Plan immer “einhämmern”.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was passiert, wenn die Website wegfällt und so gar nicht mehr gebraucht wird? Und ich höre dich schon denken: “Dann muss ich jetzt PR, Marketing, Presse…eigentlich alles, was geht, machen”.
Stimme ich dir zu 100 Prozent zu. Man muss jetzt umdenken und schauen, mit welchen Kanälen man seine potenziellen Kunden auf sich, seine Brand, sein Produkt oder auf seine Dienstleistung aufmerksam machen kann.
Allerdings denke ich, dass die Website dabei nicht wegfallen wird oder eine untergeordnete Rolle bekommt. Sondern sie bekommt einfach eine andere Rolle in diesem Konzept.
Bequemlichkeit und Convenience werden siegen
Ich sag’s mal wie es ist - wir Menschen sind faule Wesen. Und wenn wir es super bequem haben können, werden wir immer den bequemen Weg gehen.
Nehmen wir mal als Beispiel einen Online-Shop.
Dir ist es einfach zu anstrengend, zehn Online-Shops nach dem passenden Produkt zu durchsuchen. Sagen wir mal, du brauchst neue Sneakers. Also wendest du dich an ChatGPT, sagst ihm genau, was du suchst, welche Farbe, welche Form und am besten noch welche, in die du deine eigenen Einlagen reintun kannst.
Und zack, innerhalb von ein paar Sekunden stellt dir ChatGPT drei Modelle vor und du brauchst nur zwischen drei Sneakern zu wählen und nicht aus tausenden. Mega convenient. Um die zu kaufen, musst du allerdings doch auf die Website des Online-Shops (zumindest noch!).
Die Conversion findet also doch auf der Website statt.
Okay, noch. Lass uns das mal weiter spinnen. Sagen wir, wir können bald selbst den Kauf über AI tätigen, also landet der Kunde doch nicht mehr auf deiner Website.
Falls du dich jetzt augenverdrehend fragst: Also brauchen wir doch zukünftig keine Websites mehr?
Die Suche, die Überzeugung und auch der Kauf finden woanders statt. Wozu soll ich dann überhaupt noch eine Website machen, wenn alles bei ChatGPT stattfindet?
Auf deiner Website behältst du die Kontrolle über deinen Content
Deine Website ist nach wie vor der Ort, an dem du die volle Kontrolle hast.
Wenn du zum Beispiel PR machst, hast du keinen Einfluss darauf, was die Presse über dich schreibt.
Wenn du Social Media machst, kannst du nicht influencen, was tatsächlich ausgespielt wird, was einfach im Nirvana verschwindet oder ob dein Kanal gesperrt wird.
Das gilt für alle externen Plattformen, sei es TikTok, YouTube oder Instagram. Die können deinen Content drosseln, aussortieren, kuratieren und entscheiden für dich, welcher Inhalt ausgespielt wird.
Und bei deiner Website? Hast du zu 100 Prozent die Kontrolle.
Daher denke ich, dass die Website als deine Basis jetzt umso mehr gestärkt werden muss. Und das es nach wie vor super wichtig ist, Content auf deiner Website zu platzieren.
Und ja, es kommt die berechtigte Frage auf: Wozu noch bloggen, wenn sowieso keiner mehr auf meine Website kommt? Die Rankings gehen runter, der Traffic bleibt aus – wozu also Zeit und Energie ins Bloggen stecken?
Falls du dich fragst, wie das überhaupt mit dem Bloggen funktioniert, schau auf jeden Fall bei diesem Video vorbei:
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Dein Website-Content ist die Quelle für AI
Was man schnell vergisst: Irgendwoher muss die AI ja ihre Infos und Daten bekommen. Und das ist dein Website-Content, der die AI füttert.
Okay, falls du jetzt denkst, dass es für dich eher sinnbefreit ist, gratis Texte zu schreiben, damit die Google-AI gefüttert werden kann und somit niemand mehr auf deinem Blog landet – kann ich verstehen und ist nachvollziehbar.
Jetzt kommt ein großes ABER…was wäre, wenn du den Gedankengang etwas erweiterst und es eher von der Seite siehst: Du kannst auf deiner Website komplett frei beeinflussen, was du dort an Content online stellst. Und nicht nur was, sondern auch wie.
Ich versuche jetzt zum Beispiel – als “Lösung” für das SEO-Problem – viel mehr Long-Tail-Content zu produzieren. Also Content, natürlich immer noch passend zu meiner Brand, über den noch nicht so viele andere sprechen. Quasi Fitzelprobleme und Fragen, die in meiner Bubble vorkommen und dazu noch nicht wirklich jemand passenden Lösungs-Content online hat.
Klar, muss sich das erst summieren, damit das auch irgendwann die gewünschte Wirkung hat. Aber ich denke das ist eine gute Idee, um überhaupt anzufangen, dass Traffic Problem in Angriff zu nehmen.
Okay, das wäre, wenn du den Gedankengang erweiterst. Zweite Sache, um die Traffic-Krise zu bewältigen: Versuche, deine Website nicht mehr als die Quelle number one für deine Conversion und deinen Traffic zu sehen.
Warum ist es so wichtig, dass möglichst viele Leute auf deine Website kommen? Warum müssen wir alles auf Traffic optimieren?
Was wäre, wenn die Website einfach die Quelle für alles ist, was wir der AI-Welt zur Verfügung stellen? Was wir ja nicht vergessen dürfen, dass die AI Daten und Material benötigt, um ihren eigenen Content-Beitrag verfassen zu können. Das kann die AI nämlich nicht selber – also sie braucht schon Quellen, um die ganzen Infos zusammentragen zu können.
Meine Website ist der Place of Influence
Also hast du hier zwei Möglichkeiten.
Numero eins: Zu sagen, nö, das ist mir alles zu doof, ich mache meine Website dicht und kehre dem World Wide Web den Rücken zu.
Numero zwei: Zu sagen, meine Website ist der Place of Influence, ich schicke meinen Content in die Welt.
Ich wähle natürlich numero zwei = the Place of Influence und spinne das mal weiter. Du kannst dir genau überlegen, wie du dich und deine Brand nennen möchtest, wie du von dir selber reden möchtest und wie deine Website klingen soll. (-> Reminder: Deine Website ist der Ort, an dem du zu hundert Prozent die Kontrolle hast)
Du kannst dich voll austoben und beweisen, dass du auf deinem Gebiet der Experte bist. Das mochte Google ja schon immer (Stichwort EEAT (Expertise, Experience, Authoritativeness, Trustworthiness)-Update bei Google). Ich denke, das wird zukünftig eine noch viel wichtigere und größere Rolle einnehmen.
Daher wäre es auf jeden Fall einen Versuch wert, weg von dem Gedanken “meine Website muss Traffic haben” zu kommen und hin zu dem Gedanken “meine Website ist der Place of Influence”.
Ich denke, die Website wird auf gar keinen Fall überflüssig, sondern bekommt einfach eine andere, etwas entrücktere Rolle in der AI-Welt. Aber immer noch genauso zentral wie bisher.
Die Umschlag-Sachen werden höchstwahrscheinlich woanders stattfinden, nicht mehr direkt auf deiner Website. Dann kann man zum Beispiel Sachen direkt bei ChatGPT kaufen.
Aber ChatGPT wird sich die ganzen Infos von deinem Website-Content ziehen. Das ist Fakt. Und das Coole daran ist: Woher die Infos kommen, die sich ChatGPT & Co. ziehen, kannst du zu 100 Prozent beeinflussen.
Ich habe es weiter oben ja schon geschrieben: Deine Website ist der einzige Ort, den du zu hundert Prozent im Griff hast und den du zu hundert Prozent selbst beeinflussen kannst.
Und nicht Social Media & Co.
Klar, Social Media, Presse, Podcasts und alle anderen Kanäle bleiben weiterhin relevant. Es ist schon wichtig, dass du für die ganzen AI-Tools ein breites Sichtbarkeits-Profil aufbaust und hast.
Kennst du eigentlich schon meinen Podcast für Online-Unternehmen? Hör gerne mal rein – hier gibt’s regelmäßig coolen Input für dein Business und Content!
Knackpunkt an der ganzen Sache ist, dass du nicht so darauf versteifen solltest, dass wenn dein Website-Traffic runter geht auch dein Business den Bach runter geht.
Finde Conversion-Alternativen zu deiner Website
Wenn du ein Traffic-basiertes Business hast, musst du dir jetzt überlegen, wie du es schaffen kannst, eine Conversion hinzubekommen, ohne dass deine Kunden auf deiner Website den Button "jetzt kaufen” klicken.
Also etwas von dem Gedanken abrücken, dass die Leute auf deine Website kommen MÜSSEN, sonst kannst du nichts mehr verkaufen.
Du musst dir ein Modell überlegen, bei dem es wirklich total egal ist, woher deine Einnahmen kommen - ob über ChatGPT, YouTube oder sonst wo. Am Ende des Tages ist es ja eigentlich nicht so wichtig, woher das Geld kommt, sondern dass die Kasse überhaupt klingelt. Oder?
Wenn du es schaffst, diesen Gedanken-Switch hinzubekommen, wirst du das “SEO-Problem” mit Sicherheit in den Griff bekommen. Denn ich denke wirklich, dass es der richtige Weg ist, weiter Content zu veröffentlichen. Auch wenn sich das SEO-Game hart ändern wird.
Klar wird sich deine Website mittelfristig nicht mehr so krass monetarisieren lassen und Newsletter-Anmeldung werden bestimmt auch drastisch sinken.
Und hier ist es wie so oft (oder auch wie in der Anfangszeit deines Businesses): Geduld und ein langer Atem werden sich bezahlt machen. Wort wörtlich.
Website-Traffic wird aussterben - ein letzter Gedanke…
Ich glaube fest daran, gerade bei visuellen Leuten, dass es auch einen großen Teil von Stöberleuten wieder geben wird. Einfach Leute, die gerne auf schönen Websites ein bisschen rumschmökern. Und sich die Blogartkel in Ruhe durchlesen.
Es wird ja wahrscheinlich so kommen, dass durch die AI alles irgendwie gleich aussehen wird und sich auch gleich anhören wird. Oder halt fast alles über Chats laufen wird. Und wie schön wäre es denn da, mal wieder auf eine richtig coole, visuell hübsche Website zu klicken? 😇
Ist nur ein Guess, aber ich bin mir sicher – ich zähle mich übrigens dazu – dass es da draußen Leute geben wird, die nicht immer Bock haben mit einem Chat zu reden. Sondern einfach mal wieder auf Websites und Blogs zu lesen und zu gucken.
Also mein Fazit zu dem ganzen Thema:
Ich glaube fest daran, dass Websites weiterhin eine zentrale Rolle spielen werden (denk dran: DIE AI muss ja irgendwoher ihre Daten kriegen) und wenn du einen Teil an diesem Internet beitragen möchtest, ein Statement setzen möchtest und deine Marke platzieren möchtest, dann solltest du meiner Meinung nach weiterhin Content platzieren.
Wie denkst du darüber? Schreib’s gerne in die Kommentare!
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