Wie “klingt” deine Website?

 
So kannst du deine Websitetexte optimieren
 



Es ist Sommer 2021 und ich befinde mich in einem Prozess des Umstrukturierens und des Relaunchens - und stelle gerade richtig viel auf meiner Website um. 

In diesem Zuge habe ich besonders darauf geachtet, was ich bei mir selbst gerade ändere - und was ich normalerweise immer meinen Kunden sage. 

Deswegen bekommst du heute ein paar Tipps, was den Ton und die Stimmung auf deiner Website angeht - und wie du gerne klingen möchtest.

Das ist deswegen so relevant, weil heutzutage die absoluten Basics einer Website, im Sinne von Optimierung - wo sitzen die Buttons, ist das Menü in Ordnung und so weiter -  mehr und mehr Leute drauf haben. (Wenn nicht, habe ich da einen Ganzen Haufen an Website-Tipps für dich zur Verfügung auf meinem Blog.)

Aber was wirklich am Ende den Unterschied ausmacht, ist dann doch oft die Stimmung und der persönliche, unverwechselbare Ton deiner Website. Ich bin im Moment selbst dabei, das zu optimieren, weil sich bei mir gerade viel verändert

Weil ich mit meinen Services nicht mehr hinterherkomme, bewege ich mich gerade davon weg, promote meine Kurse viel mehr und werde demnächst auch Website-Templates im Programm haben.

Ziemlich coole Sache, braucht aber auch ganz schön viel Umbau, der im Hintergrund so vonstatten geht. 🤓

Deswegen dachte ich, teile ich doch mal ein paar Gedanken dazu, wie ich das für mich selber gerade umwerfe und was ich dir da empfehlen kann.

Los geht's!

Inhaltsverzeichnis:


    #1: Professionelle Wörter entlarven und austauschen 

    Zu professionell klingen zu wollen ist ein Anfängerfehler, durch den die meisten Website-Bauer erstmal durch müssen.

    Zum Start habe ich ein besonders plakatives Beispiel, welches ich selbst lange auch meiner Website stehen hatte. Das ist folgender Satz: 

    “(Hol dir jetzt eine neue …) Website. Der sonst übliche Wartungsaufwand entfällt.” 

    Bei dem Satz “der sonst übliche Wartungsaufwand entfällt” 😳 verknotet sich schon - während ich das ausspreche - meine Zunge. Das ist eine typische Formulierung, die sich im ersten Moment top professionell anhört -  die aber problematischerweise auch hölzern, langweilig, standardmäßig und ein bisschen nach einem Rechtstext klingt.

    Das passt absolut nicht zum enthusiastisch-lockeren Ton, den ich für meine Website festgelegt habe. Denn hier soll es um Spaß am Websitebauen und ein freudiges Juhuu bei der Sache gehen.

    Genau solche verworrenen Sätze tausche ich deswegen gerade aus.

    Und ich kann dir sagen: Ich finde so richtig viele davon! 😅

    Der Witz dabei ist, dass man manchmal gar nicht so richtig merkt, wo sich diese Formulierungen verbergen, da man diese schon so oft durchgelesen hat.


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      Deswegen hier mein Tipp: schaue dir einmal deine Website an, besonders deine Startseite und suche dort die typischen Substantiv-Konstruktionen heraus. 

      Artikeltipp: 5 unkonventionelle Tipps für bessere Website-Texte

      • Wo sind dort Substantive, die vielleicht gut klingen, aber auch in einem Jura-Text auftauchen könnten?

      • Wo hast du Sätze, die über mehr als drei Zeilen gehen?

      • Sind überall genug Absätze zwischen den Zeilen?

      • Und immer wieder: Wo sind die Substantive, die raus müssen?

      Substantive sind meist eine typische Zutat der Texte, die “zu professionell” sind und auch substantivierte Jura-Texte sein könnten. 

      Ich kann dir sagen: Das lesen die Leute nicht gerne. Zumindest der Großteil der Leute. Heutzutage sind die Leute viel mehr durch die Verwendung von Verben und kürzeren Sätzen abzuholen und eben nicht durch solche verrückten Substantive. 

      (Vor Kurzem habe ich sogar gelesen, dass man am besten auf Achtklässler-Niveau schreiben sollte, um alle mitzunehmen. Naja, weiß nicht, ob ich das machen will… 😄)

      Das bedeutet nicht, dass du jetzt alle deine schönen Wörter von deiner Website schmeißen musst. Das heißt nur, dass du solche Worthülsen, die nicht so ganz zum Rest deiner Marke passen - wenn sie locker-flockiger sein soll - identifizieren, austauschen und auch aussortieren solltest.


      Ein Beispiel:

      Wenn du den Satz “Der sonst übliche Wartungsaufwand entfällt” ersetzen möchtest, dann überlege dir: 

      Was ist eigentlich deine Sprache und wie möchtest du klingen?

      Ich habe für meine Website zum Beispiel festgelegt, dass ich gerne enthusiastisch klingen möchte, damit das sonst so “nervige” Technik-Thema Website zu etwas Coolem wird.

      So, dass es normale Leute auch verstehen und es nicht in einem “Technik-Blabla” geschrieben ist, damit das ganze Website-Thema näher an den Leuten ist und nicht total schwierig zu verstehen. Deswegen würde ich den Satz so ersetzen, dass er zu mir passt:

      Statt:

      “Der sonst übliche Wartungsaufwand entfällt” würde ich dann schreiben:

      “Hole dir eine neue Website ohne nervige Updates”

      Wenn dir die Worte “nervige Updates” zu umgangssprachlich sind, dann könntest du dir überlegen, was du stattdessen schreibst. 

      (Sowas sind Überlegungen, die du dir VORHER einmal insgesamt musst. Eben wie du klingen möchtest und welche Wörter zu der Stimme passen, die du hast - was ich auch ausführlich in meinem Branding-Kurs durchgehe.)

      Wenn deine Stimme beispielsweise nicht mit enthusiastischen, jugendlichen oder englischen Wörtern bestickt sein soll, dann würdest du dir statt “nervige Updates” etwas anders überlegen.

      Hier ein anderes Beispiel: 

      “Hole dir deine neue Website, die dir im Monat 0 Stunden Aufwand bereitet.”

      Das ist auch eine alternative Formulierung, die nicht nach Jura-Text klingt, aber auch weniger umgangssprachlich ist als “nerviges Update”.

      Das wichtigste ist, dass deine Formulierungen zu dem passen, was du dir als “Sound” überlegt hast. Und du diese gezielt einsetzt, anstatt einfach irgendwas zu schreiben.


      Klingt unwichtig, ist es aber nicht

      So ein Satz ist natürlich nur ein sehr kleines Beispiel und ein winziger Teil deiner Website. 

      Doch das summiert sich und erzeugt das Gesamtbild, was dann einen sehr großen Einfluss auf das hat, was du mit deiner gesamten Webseite aussagst und wie du dich auf deiner gesamten Seite darstellst. 

      Deswegen bin ich persönlich extrem vorsichtig mit bestimmten Wörtern, die sehr oft gebraucht werden oder einfach nicht zu mir passen

      Für mich selber habe ich zum Beispiel die Regel: Ich benutze niemals das Wort “Mehrwert”, weil ich finde, dass es absolut inflationär gebraucht wird.

      Außerdem habe ich noch eine Liste mit anderen Wörtern, die ich nicht verwende und die auch meine virtuellen Assistenten von mir bekommen. 

      Diese Wörter wirst du niemals auf meiner Website finden, da ich mich nicht mit ihnen identifizieren kann oder sie austauschbar finde.


      To-do für dich

      Schau dir wirklich an, welche Wörter du auf deiner Website hast, die nur professionell klingen, aber nichts wirklich aussagen. Die du damals nur auf deine Website gesetzt hast um irgendetwas zu schreiben und irgendwie zu klingen, was aber nun nicht mehr zu deiner Marke passt. 

      Das heißt konkret: Identifiziere diese Wörter und schmeiße sie raus.

      Ich bin wie gesagt auch gerade dabei und… Es dauert ewig! 😊


      #2 Handlungsaufrufe (Call-to-actions)

      Das ist der zweite Punkt, den ich gerade akribisch überprüfe: Die Aufrufe auf der Website, die meine Kunden und Websitebesucher zu einer bestimmten Aktion oder durch die Seiten führen und zu bestimmten Handlungen einladen sollen. 

      Denn wo die Leute hinklicken sollen, wird mit Call-to-actions oder auch Handlungsaufrufen geleitet. 

      Hier benutze ich viele Buttons oder auch andere Links. 

      Da gibt es oft das Problem, was ich auch selbst ständig an mir entdecke: Du verwendest allgemeine Formulierungen wie zum Beispiel: “Jetzt mehr erfahren” oder “Hier weitere Infos”. 

      Das ist auch ganz okay, aber du kannst es noch verbessern und dadurch die Klickraten deiner Buttons und Handlungsaufrufe steigern

      Wenn du also bestimmte Benefits hinter der Buttons versteckst - wie beispielsweise eine Seite, auf der man mehr über die Vorteile deines Angebotes erfahren kann - dann schreibe nicht einfach nur “Mehr erfahren”. 

      Beschreibe noch einen konkreten Schritt mehr, was die Leute hinter “Jetzt Vorteile entdecken” oder “Jetzt ein Gespräch buchen” erwartet. Denn diese Formulierungen sind austauschbar und auf sehr, sehr vielen Websites zu finden, auch auf meiner. 

      Deswegen bin ich gerade dabei diese möglichst weitgehend durch spezifische Buttons auszutauschen. 

      Aber: Finde ich super schwierig! 🧐

      Der Kniff hierbei ist nämlich, dass diese Buttons nicht ultra lang sein dürfen. Man muss das Ganze also irgendwie kurz fassen. Ohne, dass es austauschbar wird. 

      Damit kämpfe ich auch gerade, eben nicht zehn Wörter auf einen Button zu setzen, sondern dafür zu sorgen, dass man eine spezifische Satzstellung hat, durch welche die Leute neugierig werden. (Ich werde berichten, was mir da so alles einfällt.)

      Überlege dir daher statt “Mehr erfahren”, “Hier klicken” oder “Weiteres hier” spezifische Handlungsaufrufe auf deinen Buttons, welche die Leute neugierig machen.



      #3 “Deine “Über mich” Seite

      In einem eigenen Artikel habe ich schon mal ziemlich ausführlich dargestellt, wie du eine “Über mich” Seite strategisch aufbauen und texten kannst.

      Allerdings ist mir auch hier in letzter Zeit nochmals bewusst geworden, dass man diese Seite nicht nur einmal aufstellen, sondern kontinuierlich verbessern muss. (Innovative Erkenntnis, was?) 😅

      Denn wenn du dich in deinem Business weiter entwickelst und fortbewegst, dann ist diese Seite ungefähr jedes halbe Jahr komplett überholt. 

      Die Sachen, die dich dort kennzeichnen, kennzeichnen dich natürlich immer noch, aber normalerweise sind, je nach der Stufe auf welcher du mit deinem Unternehmen stehst, andere Sachen wichtiger. 

      Das heißt: Wenn du bisher bestimmte Sachen hervorgehoben hast, die in deinem bisherigen Stadium wichtig waren, dann kann es sein, dass du jetzt ganz andere Aspekte hervorheben musst. Das ist der Fall, wenn du dich weiter entwickelst, du neue Angebote hast oder möglicherweise eine neue Zielgruppe mit einschließt.

      Dann kann es sein, dass du bestimmte Anekdoten austauschen, bestimmte Sachen hervorheben und deine Handlungsaufrufe komplett anpassen musst.

      Das ist gerade bei mir auch ein Punkt, den ich überarbeite.

      Auf der einen Seite meine “Über mich” Seite und die Fotos dazu - auf der anderen Seite auch die Texte und das, was ich unterstreichen möchte.

      Das bedeutet übrigens nicht, dass du irgendwelche komischen Sachen erfindest, dich verbiegst oder anders darstellst. 

      Sondern, dass du in deinem Leben verschiedene Erfahrungen und Geschichten gesammelt hast, aus denen du nun aussuchen kannst. Du hast verschiedene Aspekte deiner Tätigkeit, aus denen du dann gezielt herauspickst, was deinem aktuellen oder bevorstehenden Status, den du erreichen möchtest, am nächsten kommt.

      Und genau deshalb bin ich inzwischen der Meinung, dass, wenn du dich mit deinem Business fortbewegst, du deine “Über mich” Seite alle halbe Jahre überarbeiten kannst. 

      Ich nehme dazu auch meinen eigenen Guide gerade als Vorlage und und schreibe alle Texte komplett neu, um wirklich das widerspiegeln, was ich als meinen nächsten Schritt im Business vorhabe. Auch hier ist es ganz wichtig, auf die Stimme zu achten. Denn ich habe auch hier festgestellt, dass sich meine Stimme und auch meine Text-Stimme entwickelt haben. 

      Meine “Über mich” Seite ist so geschrieben, wie ich vor einem Jahr geredet habe. Da du dich auch im Idealfall in der Text-Stimme weiter entwickelst, ist dies ein großer und wichtiger Anknüpfungspunkt. Damit du wirklich klingst, wie du heute klingst - und nicht wie du vor einem Jahr geklungen hast.

      #4 Typische Redeweisen und Charakter-Wörter einstreuen

      Mit Charakter-Wörtern meine ich bestimmte Ausdrücke, die ganz typisch für dich sind und die du in einem Alltag und in deinem Business verwendest. Die kannst du dann gezielt in deine Kommunikation und auf der Website einbauen.

      Bei mir gibt es da so ein paar Ausdrücke, die ich über die Zeit identifiziert habe und die einfach typisch für mich sind. Ich schreibe zum Beispiel oft französische Sachen wie “Bonjour” oder “Et voilà”, da ich früher mal in Frankreich gearbeitet habe und französisch spreche. (Demnächst kommen dann wohl ein paar dänische Ausdrücke…)

      Außerdem verwende ich oft kurze Wörter, in denen ich selber rede. Dann schreibe ich zum Beispiel “Nö” statt “Nein”. Oder verwende im Intro oder am Ende eines Blogposts “Los geht’s” oder “Frohes Squarespacen”, als Signature-Ausdruck für meine Squarespace Artikel. 

      So etwas sind Ausdrücke, die ich am Anfang ganz natürlich eingebaut habe, ohne darüber nachzudenken. 

      Inzwischen bin ich mir aber bewusst geworden, dass solche Sätze einen ziemlich großen Teil dessen ausmachen, was ich den “Klang meines Blogs” nenne.

      Interessanterweise hat sich dadurch auch mein eigenes “Einkaufsverhalten” bei anderen Dienstleistern dahingehend verändert, dass ich selbst auch nach solchen Ausdrücken suche. Ich schaue mir also von Leuten, mit denen ich arbeiten möchte, die Website an und suche gezielt nach kleinen subtilen Hinweisen, wie diese Person wohl drauf ist. 😊

      Dann hat man den Gesamteindruck davon, wie die Leute reden und welche Ausdrücke sie verwenden. So, wie sie diese einbauen, ruft es bei mir inzwischen schon ein ganz bestimmtes Bild hervor, nach dem ich die Leute aussuche, mit denen ich arbeiten möchte. 

      So habe ich es mit den virtuellen Assistenten gemacht, die ich eingestellt habe und auch mit allen Dienstleistern, mit denen ich gerade arbeite.

      Das nenne ich die “soften Vibes”, die du tatsächlich gezielter als man denkt angreifen kann. 


      Der nächste Schritt

      Du überlegst dir: Was sind bestimmte Ausdrücke und Wörter, die meine Zielgruppe anzieht und die sie gut findet?

      Ich bin zum Beispiel jemand, der von einer sehr direkten und natürlich geschriebenen Sprache angesprochen wird, aber nicht von extrem unspezifischen Worthülsen.

      Inzwischen kann ich relativ genau herauslesen, mit welcher Person ich arbeiten möchte, weil es aus Erfahrung gut klappt und mit welcher ich nicht arbeiten möchte.

      Das gleiche möchte ich auch für meine Kunden. Denn die Leute, die mit mir arbeiten können und sollen, wissen, wie ich rede. Deswegen verwende ich meine Sprache und versuche sie auch dahingehend zu polieren, damit sie immer mehr so klingt, wie ich wirklich bin. (Ist aber gar nicht so leicht 😉)

      Das rate ich dir auch: Schaue dir ganz gezielt an, wer deine Zielgruppe ist, mit welchen Begriffen du sie abschreckst und welche Begriffe sie toll findet. Das findet viel auf Instagram statt, wo sich alle gegenseitig die Wörter abgucken und immer das gleiche verwenden. 

      Schau dir also genau an:

      • Wer bin ich? (nicht im philosophischen, sondern im Business-Sinne)

      • Wie rede ich normalerweise? 

      • Was sind meine “Signature-Wörter”, und 

      • wie kann ich das mit dem kombinieren, wonach meine Zielgruppe sucht?


      Fazit: Mega viel Arbeit! Aber mit irren Effekten

      Wenn du deine Website jetzt überarbeitest, wirst du feststellen, dass es Ewigkeiten dauert. Seriously...

      Ich habe gerade erst angefangen und bin noch laaange nicht durch. Doch schon jetzt merke ich, wie jeder einzelne Satz, den ich an wichtiger Stelle ändere, den gesamten Ton verbessert.

      Wenn du also keine Zeit für den Rundumschlag hast (meine Blogposts verbessere ich auch nicht alle auf einmal…), dann fang am besten mit der Startseite an.

      Ich freue mich, in den Kommentaren von dir zu hören, was dir selber auf deiner Website aufgefallen ist oder was dir Schwierigkeiten bereitet hat. Denn das ist eine monstermäßige Aufgabe, die man nicht mal eben so an einem Tag durchziehen kann. 


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