Nutzt du das Internet oder nutzt es dich? So bist du bewusster online! (Interview mit Pia Röpke)

 
Pia Roepke bewusst online
 


Wenn du diesen Blog liest, bist du wahrscheinlich auch öfter online unterwegs - oder arbeitest sogar hauptsächlich online.

Da prasselt einiges auf uns ein: Meinungen, Nachrichten, Krisen, Angebote - und Unmengen an Informationen. Jeder möchte etwas von dir und verpassen willst du auch nichts. 

Puh, das kann manchmal ganz schön viel sein.

Vor allem, wenn du beruflich ziemlich viel in der Online-Welt bist und damit nicht einfach “aufhören” kannst, stellt sich die Frage: 

“Wie kannst du jetzt achtsam mit dem Internet umgehen, damit es dich nicht belastet?”

Deshalb haben wir Pia Röpke interviewt, die Expertin für einen bewussten Umgang mit den digitalen Medien ist. Pia hat auch eine sehr coole Website, die übrigens mit Squarespace gebaut ist.

 
pia roepke bewusst online digitalen medien
 

Pia, du schreibst auf deiner Website, du hass-liebst das Internet. Was kann man sich darunter vorstellen?

Die meisten von uns genießen täglich die Vorzüge des Online-Lebens:

Wir können mit unseren Liebsten auf der ganzen Welt in Kontakt bleiben, ständig etwas Neues lernen, spannende Diskussionen mit Fremden führen, von überall arbeiten, echte neue Beziehungen knüpfen, einfach mal unbeschwert über ein gutes Meme lachen, uns für Themen einsetzen die wirklich wichtig sind, und so viel mehr. 

Dafür liebe ich das Internet!

Und gleichzeitig ist das Gegenteil wahr:

Viele Menschen fühlen sich einsamer als je zuvor, sind unglücklich, wenn ihr Offline-Leben nicht mit der fancy Online-Welt mithalten kann, wissen nicht mehr was wahr und was fake ist, ertrinken in einer Flut an schlechten Nachrichten und fiesen Kommentaren, können sich aber nicht vom Bildschirm lösen, weil geldgierige Unternehmen uns immer besser manipulieren.

Ich hasse das Internet dafür!

Die Gefühle klingen widersprüchlich, haben aber den gleichen Kern: Ich glaube fest daran, dass das Internet ein mächtiges Werkzeug ist, mit dem wir Gutes tun können und sollten.

Deswegen kehre ich der digitalen Welt auch nicht den Rücken. Ich möchte online sein! Aber ich möchte bewusst online sein.

Wie bist du auf das Thema “bewusst online” gekommen?

Aus Eigenbedarf! Ich war als Kind - für damalige Verhältnisse - schon sehr früh und sehr begeistert online unterwegs. Und während ich und das Internet erwachsen wurden, wurde deutlich: Das hier tut mir nicht (nur) gut.

2018 entdeckte ich dann Menschen wie Tristan Harris und Nir Eyal. Die erklärten eindrucksvoll, wie das Internet uns schadet - und wie wir es besser machen können. Seitdem lässt mich das Thema nicht mehr los. 

Deshalb habe ich auch meine Bachelorarbeit über digitale Achtsamkeit geschrieben und mich zum “Digital Wellness Educator” ausbilden lassen. Jetzt teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen mit Anderen, die - auf ihre eigene Weise - bewusst online sein wollen.

Was sind die typischen Leute, die bei dir “landen”?

Diese Leute haben zwei wesentliche Sachen gemeinsam: Erstens haben sie gute Gründe, online zu sein. Entweder weil sie selbst in der Digital-Branche arbeiten, oder einfach, weil sie die nützlichen Seiten des Internets sehr schätzen. 

Und zweitens: Sie haben Bock, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Klar, theoretisch wollen wir das alle. Aber ich spreche hier von Leuten, die so aufmerksam sind, dass sie merken, wenn ihnen etwas nicht guttut. Und die dann nicht nur mit den Schultern zucken, sondern genauer hingucken und aktiv etwas verändern wollen.

 
bewusst online mit pia roepke
 

Wie kann man anfangen, wenn man merkt: “Okay, ich hänge den ganzen Tag bei TikTok und Instagram, das tut mir nicht gut”?

Okay, Schritt 1: Mach dir ein klares Bild von dem Problem!

Tracke deine Bildschirmzeit, wenn du das noch nicht tust. Sieh dir genau an, mit welchen Apps oder Inhalten du “zu viel” Zeit verbringst. 

Und schau auch in dich selbst hinein: Was geben dir diese Inhalte, was in deinem Offline-Leben vielleicht fehlt? Vor welchen unbequemen Gefühlen oder Aufgaben flüchtest du dich vielleicht ins Internet? 

Schritt 2: Überlege dir richtig schöne Alternativen. 

Wenn du dir stundenlang TikToks oder Reels reingezogen hast und dich hinterher darüber ärgerst, liegt das wahrscheinlich daran, dass du in Wahrheit etwas anderes mit deiner Zeit machen möchtest. Mach dir bewusst, was das ist!

Wichtig: Die Betonung liegt auf möchten

Sätze wie “Mist, ich hätte stattdessen arbeiten oder lernen müssen” werden dich nicht motivieren, dein Verhalten zu ändern. 

Aber vielleicht wartet ein toller Roman auf dich, oder du willst schon lange dieses eine DIY-Projekt vollenden, oder du möchtest öfter mit deinen Lieblingsmenschen Kartenspielen … 

Was auch immer dich wirklich begeistert, ist die beste Motivation, bewusster mit TikTok, Insta & co. umzugehen!

Schritt 3: Setz dein Vorhaben in die Tat um. 

Dafür müssen zunächst konkrete Regeln her. Zum Beispiel “Ich möchte maximal 20 Minuten am Tag auf Instagram sein” oder “Ich möchte die ersten zwei Stunden am Morgen ohne Bildschirme verbringen”. 

Um die Regeln durchzusetzen, helfen dir klare Strukturen im Außen. Damit meine ich an deinen Geräten, in deiner Umgebung, und in deinem sozialen Umfeld. 

Stelle zum Beispiel ein, dass Instagram nach 20 Minuten automatisch gesperrt wird. Suche ein festes “Zuhause” für dein Handy aus, damit es nicht ständig bei dir ist und dich zum unbewussten Scrollen verführt. Und erzähle Anderen von deinem Vorhaben, damit sie dich daran erinnern können. 

Noch mehr Hands-On-Tipps gibt’s natürlich auf meiner Website. Aber das Wichtigste ist, dass du das Problem wirklich an deiner persönlichen Wurzel anpackst!

Wieso hast du dich entschieden, deine Website mit Squarespace zu bauen?

Ich habe schon einige Websites gebaut und betreut - mit Wordpress, Jimdo oder Wix. Und im Laufe der Zeit habe ich immer öfter neidisch auf das Design von Squarespace-Websites geschielt. 

Als ich mich dann entscheiden musste, mit welchem Tool ich meinen Blog aufbaue, warf ich das erste Mal einen Blick hinter die Kulissen - und war sofort begeistert! So vieles, was mich bei Wordpress Stunden gekostet hätte, ging hier mit wenigen Klicks

Und ich habe festgestellt, dass die klaren Grenzen von Squarespace meine Kreativität total beflügeln! Im Gegensatz zu einer leeren Wordpress-Seite mit unendlich vielen Optionen.

Was hast du noch so alles mit der Website vor?

Ich möchte, dass bewusst.online der ultimative Werkzeugkasten für digitales Wohlbefinden wird!

Wie wir mit dem Internet umgehen, ist super individuell. Und sowohl die digitalen Möglichkeiten als auch unsere persönlichen Bedürfnisse entwickeln sich ständig weiter. 

Deshalb denke ich, dass wir uns immer mal wieder Zeit nehmen sollten, unseren Umgang mit der Online-Welt zu reflektieren. Und auf meiner Website soll es alles geben, was dabei hilft! 

Zum Beispiel einen Selbsttest, um das eigene digitale Wohlbefinden sofort zu analysieren. Und in Zukunft auch ein Selbsthilfe-Workbook, an dem ich gerade arbeite. Wer Teil der Testgruppe dafür werden möchte, sollte sich auf jeden Fall in meine Mailingliste eintragen.

 


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