Ist JETZT der richtige Zeitpunkt? 5 verrückte Gefühle vor und während eines Relaunches

 
 

Spürst du das Kribbeln in deinen Fingern?

Das unbestimmte Gefühl, dass sich etwas Neues anbahnt, etwas Besseres, etwas ganz Großes?

“Uiuiui”, denkst du vielleicht.

“Da wartet irgendwas auf mich. Ich hab das im Gefühl.”

Und direkt danach kommt der Gedanke: “Ähm, Moment mal, eigentlich ist ja alles gar nicht so schlecht. Vielleicht solle ich das einfach so lassen.”

Du hast deinen jetzigen Auftritt ja lange geplant. Schließlich bist das DU, deine Firma, das, wofür du jetzt stehst.

Oder aber du denkst dir: Egal, weg damit, alles raus. 😊

Normalerweise teilt sich das Team Rebranding in zwei Kategorien Mensch auf:

  • Diejenigen, die alle zwei Monate alles über den Haufen werfen und rebranden 

  • Diejenigen, die ewig an ihrem alten Look festhalten und denken: “Och, ist zwar schon acht Jahre alt, aber das tut es doch noch!”

In welchem Team bist du? 💁‍♂️

Egal zu welchen der beiden gehörst: Bevor wir uns angucken, was genau du als Nächstes machen solltest - und auf welche Gefühle und Blockaden du stoßen wirst - , müssen wir erstmal einen Schritt zurück.

Der wichtigste Check zuerst: Was ist die Ursache für deine Rebranding-Gedanken?

Ich habe in diesem Blog schon lang und breit über Prokrasti-Branding geschrieben. Das ist vor allem bei Designern beliebt. 😉

Prokrasti-Branding bedeutet: Sich einzureden, dass du deine wahren Probleme dadurch lösen kannst, dass du dir neue Schriften aussuchst. Oder ein neues Logo. Oder irgendwelche anderen äußerlichen Sachen.

Leider ist es so, dass alles Äußerliche nicht viel bringt, wenn in deinem Unternehmen im Inneren alles durcheinander geht. Wenn du nichts verkaufst, also gar nichts, dann bringt dir auch ein Rebranding nichts. Seriously.

Wenn du also zu denjenigen gehört, die denken, ein fancy neues Logo könnte alles lösen, dann wirst du spätestens jetzt wohl sagen: “Püh, die ist ja blöd, die hat keine Ahnung” und das Fenster schließen.

Wenn du weiterliest: Super! 

Denn als Nächstes gucken wir uns jetzt die wichtigste Frage an:

Warum machst du dein Rebranding?

Rebrandings sind manchmal einfach nur eine Sache: Die als Perfektionismus getarnte Angst vor dem Verkaufen.

Denn klar - es ist viel netter und “hyggeliger”, Farben hin und her zu ändern, als sich auf das freie Feld der Kundengewinnung zu schlagen. Man könnte ja eine Ablehnung erfahren! 

Dort draußen ist die Welt hart und stürmisch. Dann lieber noch zwei Stunden länger Schriften aussuchen… (Ertappt? Na? Naaaaa? 😉)

Oh, und es gibt noch eine weitere Kategorie: Nämlich, wenn dein Unternehmen schon mega läuft und lediglich deine Website und dein Branding ein bisschen hinterherhinken. (In einem solchen Fall bist du der perfekte Kunde für unsere Agentur. Melde dich!)

So, jetzt aber zurück zum Thema.

Fakt ist: Eine schöne Website - oder ein schönes Logo - verkauft GAR nichts. Also alleine für sich genommen.

Ich bin regelmäßig geschockt, wenn ich von Leuten, die RICHTIG viel Geld online verdienen, sehe, wie deren Website aussieht! (Aber es ist eine mega Erinnerung: Design ist nicht gleich Verkaufen! Das müsste man auf riesige Plakate überall hin schreiben.)

Auf jeden Fall ist gutes Design (allein) nicht gleich Verkaufen. Es hilft, wenn du bereits etwas verkaufst. Aber von Null auf Power Sales ist normalerweise nicht nur eine Design-Sache.

Ein Rebranding ist also niemals die einzige Lösung für all deine Probleme. 

Wie weit willst du gehen? Beziehungsweise: Machst du den Schmetterling oder das Chamäleon?

Zugegeben: “Wie weit willst du gehen?!” klingt drastisch. Aber die Frage ist wirklich, wie sehr du abweichen möchtest. Möchtest du was ganz Neues oder lieber nur was “halb Neues”?

Wenn dir schwer fällt, das zu benennen, dann kannst du dir das so vorstellen:

Typ Schmetterling: Von der Raupe 🐛 zu etwas Neuem, Grazilen, Flatterigen 🦋

Wenn du eine Raupe und einen Schmetterling nebeneinander setzt, dann ist das eine ein sich wurmendes, haariges Tierchen, das niemand hübsch findet - und das andere der Gegenstand allerliebster poetischer Liebeserklärungen. 

Kurz: Das eine hat auf den ersten Blick nichts mit dem anderen zu tun.

Wenn du von der Raupe zum Schmetterling werden willst, dann ist das normalerweise eine etwas größere Sache. Und dauert. Und ist, wenn du keine Lust (oder Budget) hast, einen Profi zu buchen, auch mit richtig viel Aufwand verbunden. 

Denn nur zu sagen “ich mag die Farbe Grün nicht mehr, wir machen alles anders!” bringt dich zwar zu einer anderen Farbe, aber nicht unbedingt zu deinem neuen, strategischen Branding.

Schmetterling zu werden ist teuer und wenn du es gut machst, mit einigem Vorlauf verbunden.

Typ Chamäleon: Anderer Look 🌈, aber die Basis ist das gleiche Tier

Wenn du nicht unbedingt “alles neu”, sondern einen soften Relaunch machen möchtest, kannst du das Ganze wie eine Art Chamäleon sehen. Die Farben werden anders sein, ein bisschen vielleicht auch der Look, aber man erkennt, dass es dasselbe Tier ist.

Das bietet sich oft an, wenn du eigentlich schon recht zufrieden bist, aber das Ganze es verdient hat, aufgepeppt zu werden. 


5 Gefühle vor und während eines Relaunches

Wenn du einen Relaunch planst, dann kann es sein, dass dich einer der folgenden Gedanken ereilt:

  • “Aber es ist doch alles soooo schön - vielleicht sollte ich es einfach lassen!”

  • “Keiner wird das wieder erkennen…”

  • “Gefällt das nur mir oder wirklich auch der Zielgruppe?”

  • “Mache ich etwas KAPUTT, was eigentlich ja gut FUNKTIONIERT?!”

  • “Was ist, wenn ich XY durch mein neues Branding ausschließe?”

Die Kurzform meines Kommentars zu diesen Gefühlen: Jeder, den ich kenne, hatte sie bis jetzt bei einem Relaunch. (Außer dem ersten Gedanken, denn manche Leute finden ihr altes Branding irgendwann “einfach nur schrecklich”). 😊

Übrigens: Wenn dich diese Gedanken total belasten und du nicht vorwärts oder seitwärts kommst, kann es sein, dass du einen Profi anheuern musst. (Wir werden dir hier im Blog bald coole auf Branding und Brand Strategie spezialisierte Leute vorstellen, die du buchen kannst.)

Wenn du es aber selbst angehen willst, gibt es zwei Dinge, die ich jedem empfehle, bevor du ins “Umsetzen” springst.

Ganz konkret: Was du jetzt machen kannst

Tipp #1 - Erstmal Screenshots machen

Zunächst solltest du zuallererst mal Screenshots deiner gesamten aktuellen Website machen. Und zwar ALLER Seiten

Wir machen das in unserer Agentur zum Beispiel immer für Kunden - aus Nostalgiegründen, aber auch, weil du später garantiert gerne sehen würdest, wie es damals war. Was du an Bildern hattest. Wie du geschrieben hast. Wie was platziert war. Was deine Branding-Farben waren. Und überhaupt!

(Es ist übrigens auch eine gute Idee, generell ab und zu Screenshots deiner eigenen Seiten zu machen, vor allem immer dann, wenn du etwas auf deiner Website veränderst.)

Außer der Website machst du am besten direkt auch Screenshots all deiner Social-Media-Profile und überhaupt, damit du weißt, ob und wie das Ganze zusammenhing. Und dann alles in einen Ordner damit.

Wenn du nämlich für dich einmal den “Status quo” gesichert hast, fühlst du dich normalerweise auch sicherer, daran etwas zu ändern. Ist komisch, funktioniert aber psychologisch super. Denn “du könntest ja immer wieder zurückgehen” - was du normalerweise aber nicht tun wirst. Schritt eins für ein Rebranding ist also, dir das Alte anzugucken, es zu sichern und währenddessen schon mal zu überlegen, was daran eigentlich nicht mehr zu dir passt.

Tipp #2 - Vor allem anderen überlegen: Wo willst du hin?

So. Du hast also den alten Status analysiert und festgehalten. Jetzt willst du wissen, wohin dich die Reise führt.

Bevor du dich wie wild auf Pinterest (oder die Websites anderer Leute zur “Inspiration”) stürzt, ist es am wichtigsten, dir ganz klar zu werden.

Waruuuum?!

Was hast du mit deinem Rebranding vor? Warum willst du anders werden, warum gibt es deine Marke, was soll sie im Markt darstellen, wie willst du dastehen?

Das steht VOR der Farbauswahl und irgendwelchen Details.

Ich empfehle in meinem Kurs Branding-Starter-Paket oft, als Anfänger zuallererst in Worten zu sagen, wie das Ganze werden soll. Und NACH den Worten erst dazu überzugehen, den Stil darauf anzupassen. Am besten in Form eines Moodboards.

Wenn du Hilfe dabei brauchst, ein Moodboard zu erstellen, lies dir diesen Artikel durch, wie du selbst ein Moodboard bauen kannst - da sind auch 0€ Vorlagen drin, falls du nicht so versiert bist.

Die meisten Leute, die “etwas verändern wollen”, gehen nämlich sofort daran, ihre Farbeinstellungen zu ändern oder neue Bilder zu machen - aber wenn dahinter keine schlauen Überlegungen stecken, dann bist du schnell wieder unzufrieden.

Zum Thema “Wie wir selbst den Relaunch planen und angehen” werde ich hier noch ausführlich schreiben.

Davor aber schon mal zur Warnung, wenn du so was angehst:

Mach dich bereit für Wachstumsschmerzen

Ein Rebranding ist auch immer ein bisschen ein Abschied. Ich selbst finde das ziemlich traurig, denn immerhin ist das Branding und die Marke, die du bis heute hattest, ja Teil deiner Geschichte und Reise. Dem Ganzen “au revoiiir” zu sagen ist schon ein bisschen mit Wehmut verbunden.

Und: Es ist ein Haufen Arbeit, auf den du dich umsatzmäßig und zeitlich einstellen musst:

  • Umsatzmäßig, falls du es selbst machst, denn in der Zeit wirst du nicht deinen umsatzbringenden Aktivitäten nachgehen können

  • Investitionsmäßig, falls du jemanden anheuerst, den du bezahlen musst - diese Investition holst du normalerweise nicht an einem Tag wieder rein

  • Zeitlich vor allem, wenn du es selbst machst - aber auch ein ordentliches Briefing und die Zusammenarbeit mit einem Markenstrategen dauert. Gute Leute haben außerdem meist Vorlaufzeit, weil sie gut gebucht sind.

Wenn du also ein Rebranding angehst, solltest du dir zuerst all diese Sachen ansehen. Und dann ganz realistisch planen. Mit viel Zeit und Puffer.

Wir haben das Ganze zum Beispiel seit dem Frühjahr vor, bis jetzt war aber schlichtweg keine Kapazität…

Aber wenn das Ganze dann erstmal losgeht, dann geht es richtig los. 🔥 Bei uns zum Beispiel werden wir im Winter RICHTIG viele Bloggrafiken ändern müssen. Wir werden auch sehr viele Dinge im Blog upgraden - vom Look her, aber auch inhaltlich. Aber nicht nur das - es gibt auch bei uns einige Änderungen, die auch einen Domainwechsel nach sich ziehen - und überhaupt. 🤗

Wenn du in meiner Branding-Liste bist, wirst du über den aktuellen Status natürlich auf dem Laufenden gehalten:

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