Wie Sebastian Beck als totaler Quereinsteiger zum Logo- und Webdesign kam

 
 


Die große Frage, die du dir vielleicht stellst, ist: Muss ich Design studiert haben, um Brand- oder Webdesigner zu sein?!

(Deswegen ist der Artikel So wirst du Webdesigner- ohne Studium! im Blog wohl auch so populär… 😊)

Die Antwort ist normalerweise: .

Also - es ist schön und hilfreich, aber absolut nicht notwendig. Und die Branche ist erstaunlich voll an Leuten, die komplette Quereinsteiger sind und trotzdem eine super Nische für sich entdeckt haben. Und ein absolutes Gefühl für Ästethik mitbringen, das sie in ein Business umgewandelt haben.

Artikeltipp: So kam Sara von der Politikwissenschaft zum Brand- und Webdesign

Ein ziemlich gutes Beispiel für diesen Fakt ist Sebastian Beck, der sich 2022 als Webdesigner selbstständig gemacht und nach nur 8 Monaten schon richtig gut dabei ist. So gut, dass wir ihn wiederholt als Speaker zur dritten Ausgabe unserer HALLO DESIGNER Online-Konferenz eingeladen haben.

Dort hat er davon erzählt, was genau er vorbereitet und wie er gestartet ist. Spoiler: Einige Dinge, von denen er erzählen wird, sind das komplette Gegenteil von dem, was alle sagen.

(Übrigens: Folge 3 der Online-Konferenz ist am 27. September 2023!)

Und: Sebastians schöne Website (die mit Webflow* gebaut ist) kannst du dir hier ansehen.

Los geht’s mit dem Interview!

Sebastian, auf deiner Website sieht einem direkt ein Herz und ein Gehirn entgegen. Was hat es damit auf sich?

“Es soll direkt zeigen, wie ich arbeite. Mit viel Leidenschaft, aber alles mit Bedacht und immer authentisch. Deshalb sind Herz und Gehirn auch genauso dargestellt, wie sie in Wirklichkeit sind. Unverfälscht und realistisch.

Das Herz bekommt man bei mir gratis. Es ist die pure Leidenschaft, die ich für meinen Beruf empfinde. Es ist die Art, wie ich gestalte. Es ist die Liebe zum Detail. Es ist das Mehrtun, als vorher abgesprochen war und der unbändige Wille, mit jedem Projekt besser zu werden. Mein Herz schlägt für gutes Design

Das Hirn ist das, wofür man mich bezahlt. Also mein Verstand. Es ist der Prozess hinter dem Design. Es ist die Herangehensweise, mit der ich gestalte. Es ist der Weg zu einem erfolgreichen und spürbaren Ergebnis. Mein Verstand macht gutes Design.”

Wieso bist du heute selbständiger Designer?

“Um diese Frage ausreichend zu beantworten, müsste ich höchstwahrscheinlich ein ganzes Buch schreiben. Aber als Hauptgrund würde ich sagen, weil ich endlich den Mut hatte, etwas Grundlegendes zu riskieren. Was ich wirklich wollte, wusste ich schon lange, aber es durchzuziehen, hat leider etwas gedauert. Ich wusste, ich würde nur wirklich glücklich werden, wenn ich mein eigenes Ding mache. Wenn mir nicht ständig einer sagt, was ich machen soll und was nicht.

Irgendwann waren der Wille und die äußeren Einflüsse so stark, dass ich nicht mehr so weitermachen konnte. Ich wollte einfach nicht mehr meine kostbare Lebenszeit für einen Job verschwenden, wo ich morgens aufstehe und ich nicht einmal weiß warum. 

Nur fürs Geld? Bestimmt nicht. 

Denn für mich geht es im Leben nicht ums Geld, für mich geht es darum glücklich zu sein. Und das geht nur, wenn ich auch mein berufliches Leben selbst gestalten kann. Schließlich geht dafür die meiste Zeit drauf.

Also Job gekündigt und mit Anlauf in die Selbständigkeit gestürzt.

Bleibt noch die Frage: Warum Designer? Das ist leichter zu beantworten. Weil es das ist, was ich am besten kann. Aber auch das hat eine Weile gedauert, bis ich dahintergekommen bin.”


Wir starten die neue Folge der HALLO DESIGNER Online-Konferenz, bei der Sebastian auch schon mal Speaker war. Alle Infos zu den neuen Speakern und Sessions findest du hier:


Wie kam es dann zu deinem ersten Kunden?

“Den hat mir lustigerweise meine Frau besorgt. Ein Pflegedienst hatte einen Aufruf auf Facebook gestartet. ‘Wir suchen einen guten Webdesigner für unsere neue Website.’ Meine Frau hat mich dann in den Kommentaren erwähnt und kurz darauf kam der Kontakt zu Stande. 

Wir vereinbarten einen Termin für ein Erstgepräch und danach hatte ich meinen ersten Auftrag mit einem Gesamtbudget von 5000€. Ich war überglücklich, gleich einen so großen Auftrag zu bekommen. Das war schon eine coole Sache.”

Sehr, sehr nett für einen ersten Auftrag! Wodurch finden heute neue Kunden zu dir?

“Hauptsächlich über meine Website oder LinkedIn. Die Leute sehen einfach welche Qualität ich liefern kann und auch wie individuell ich designe und kontaktieren mich deshalb. Dafür habe ich eine Menge Zeit und Mühe investiert, aber es hat sich gelohnt. Bisher musste ich niemanden anflehen, mein Design zu kaufen.

Denn ich hasse es sehr, Leuten etwas zu verkaufen, das sie vielleicht gar nicht wollen, oder noch schlimmer, gar nicht brauchen. Ich will, dass meine Kunden aus Überzeugung zu mir kommen. Das macht alles viel einfacher. Vor allem in Sachen Preisverhandlung.”

Artikeltipp: So baust du dein Webdesign-Portfolio strategisch auf

Wir haben vor Kurzem in unserem Gruppenprogramm diskutiert, ob es Sinn ergibt, sich bei verschiedenen englischsprachigen Plattformen einzutragen, auch wenn man ein deutschsprachiges Publikum bedient. Spielen Plattformen wie Dribbble oder Behance für dich eine Rolle?

“Im Moment noch nicht. Ich habe zwar für beide einen Account, brauchte sie aber bisher noch nicht. Ich habe es auch ehrlich gesagt noch nicht geschafft, Dribbble oder Behance mit Inhalt zu füllen. Mein Focus lag immer erst auf meiner eigenen Website, um dort ordentliche Case Studies zu erstellen. Von daher weiß ich gar nicht, ob ich sie jemals brauche.

Ich persönlich möchte auch im deutschsprachigen Raum bleiben. Meiner Meinung nach gibt es hier mehr als genug zu tun, und zwar für alle. Außerdem is my English not the yellow from the egg.”

Sebastians Website für Super Storytelling

Und Instagram? Wie sieht es da bei dir aus?

“Ja, Instagram… Würde ich gerne mehr machen, aber für mich zurzeit mehr Inspirationsquelle als Kundenquelle. Dafür poste ich auch zu selten im Moment.”

Auf deiner Über-mich-Seite steht, dass du bei der Arbeit gerne AC/DC, Paul Kalkbrenner und ABBA hörst. Finde ich super, vor allem ABBA (ich selbst bin oft “Team Schlager”) 😊. Hast du gute Playlists (z.B. bei Spotify), die du empfehlen kannst?

“Ich höre meist selbst zusammengestellte Playlisten. Das liegt sehr wahrscheinlich an meiner Vergangenheit als DJ. Außerdem findet man selten Paul Kalkbrenner und ABBA in einer Playlist.

Aber Musik ist für mich unabdingbar bei der Arbeit. Sie hilft mir, in den Flow zu kommen und je nach Tagesstimmung kommt eine andere Playlist zum Einsatz.”

Dein Ziel ist: “Kein Ruhm. Kein Reichtum. Einfach glücklich sein und den besten Job der Welt so lange wie möglich zu machen.” Was macht das Designen für dich zum besten Job der Welt?

Ich kann ich sein. Ich kann meine Leidenschaft ausleben und werde noch dafür bezahlt. Das ist ein ganz großes Privileg im Leben, was leider zu wenige von sich sagen können. Ich lerne viele wirklich interessante Menschen kennen. 

Ich lerne jeden Tag dazu und das Schöne daran ist, es hört nie auf. Ich bin flexibel und frei indem was ich mache und wie ich es mache. Ich entscheide, was gut für mich ist und was nicht. Mein Job erfüllt mich einfach. 

Das ist ein Gefühl, dass ich nicht mehr hergeben möchte, um nichts in der Welt. Ach so, und zu sagen: ‘Hatte ich schon erwähnt, dass ich selbstständiger Designer bin?’, ist einfach geil.”

Hast du einen Tipp, von dem du sagst - den würdest du JEDEM Webdesigner geben?

“Natürlich reicht ein Tipp nicht aus, aber das, was mir wahrscheinlich am meisten geholfen hat, ist: Habe eine klare Vorstellung von dem, wie du arbeiten willst. 

Dann mach dir einen Plan, wie du das erreichen kannst und dann zieh es durch.”

Was würdest du antworten, wenn jemand zu dir sagt: “Boah, ich würde auch gerne Designer sein, aber ich habe das nicht studiert und keine Ahnung?!”

“Wenn du die Möglichkeit hast zu studieren, mach das! Hast du sie nicht, brauchst du Talent. Hast du weder die Möglichkeit noch Talent, lass es

Ich persönlich würde es sehr gerne mal studieren, aber ich kann es mir schlichtweg in meiner Lebenssituation nicht leisten. Ich glaube, einerseits würde es vieles leichter machen. Andererseits hat man so vielleicht einen unverfälschteren Blick auf die ganze Sache.”

Solche Designer-Inhalte findest du super?

Triff viele andere Designer live bei der HALLO DESIGNER Online-Konferenz am 27. + 28. September 2023.

 


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